Die Abschiedskarte landet auf deinem Schreibtisch. Sarah aus der Buchhaltung zieht nach Barcelona und du hast noch diese eine freie Ecke, die du füllen sollst. Alle anderen haben schon etwas Herzlicheres geschrieben.
Dabei sollte es doch nicht so schwer sein, ein paar passende Worte zu finden. Ihr habt Kaffeepausen, Projektstress und Deadlines geteilt, und trotzdem klingt alles entweder zu steif oder zu belanglos.
Hier zeigen wir dir inspirierende Beispiele für Abschiedsgrüße, die immer passen. Egal ob für Ruhestand, Sabbatjahr, Jobwechsel, Elternzeit oder eine völlig neue Lebensphase.
Neue Chancen verdienen echte Begeisterung. Ein Satz wie „Deine Excel-Skills haben uns durch jede Prüfung gerettet. Dein neues Finance-Team hat gerade im Lotto gewonnen“ zeigt, dass du ihre oder seine Leistungen wirklich gesehen hast.
Vermeide generische Floskeln. Statt „Viel Erfolg in deiner neuen Rolle“ wirkt etwas wie „Ich bin gespannt, wie du dort das Rechnungswesen auf links drehst“ viel persönlicher und motivierender.
Einige Nachrichten funktionieren immer, ohne zu übertreiben, zum Beispiel:
● „Ich habe so viel gelernt, wenn ich gesehen habe, wie du mit Kund*innen umgehst“ oder
● „Danke, dass du Budget-Meetings erträglich gemacht hast.“
Solche Formulierungen würdigen den Einfluss der Person, ohne zu kitschig zu wirken.
Nach Jahrzehnten im Berufsleben brauchen Ruheständler*innen keine traurigen Töne, sondern Feierlaune. Ein Spruch wie „Keine 7-Uhr-Calls mehr, außer du rufst vom Golfplatz aus an“ wirkt deutlich passender als Wehmut und Trübsal.
Hier zählen Erinnerungen und Wertschätzung. „Ich werde nie vergessen, wie du diesen Datenfehler Sekunden vor der Präsentation gefunden hast“ macht klar, welchen Unterschied ihre Erfahrung wirklich gemacht hat.
Und dann der Blick nach vorn: „Ich hoffe, dein Gewächshaus bekommt künftig mindestens so viel Aufmerksamkeit wie unsere Quartalsberichte.“
Werdende Eltern bekommen ohnehin genug Ratschläge. Setze deshalb lieber auf Unterstützung. „Wir werden deine Projektmanagement-Superkräfte vermissen, aber dafür bekommen wir bestimmt die süßesten Babyfotos zu sehen. Konzentriere dich auf das, was jetzt wirklich zählt.“
Natürlich setzt „Wir freuen uns schon auf Babyfotos im Team-Chat“ voraus, dass sie diese überhaupt teilen möchten. Ein Satz wie „Melde dich jederzeit, wenn du etwas brauchst. Wir sind für dich da.“ bietet Hilfe, ohne aufdringlich zu wirken.
Ein Umzug in eine andere Stadt oder sogar ins Ausland passiert oft nicht nur aus freien Stücken. Anerkennung hilft: „Edinburgh weiß gar nicht, was da auf sie zukommt. Wenn du Tipps für irgendwas brauchst, sag einfach Bescheid.“
Angebote sind wertvoller als leere Versprechen: „Ich bin alle paar Monate wegen Kundenterminen in Manchester. Wie wär’s mit einem Kaffee, wenn ich das nächste Mal da bin?“
E-Mail-Abschiede bieten Raum für mehr Worte. Starte mit etwas persönlichem Kontext: „Als du mich vor drei Jahren eingearbeitet hast, hätte ich nie gedacht, dass ich heute die Abteilung leite.“
Teile eine Erkenntnis oder etwas, das du von der Person gelernt hast, und biete konkrete Unterstützung an: „Melde dich jederzeit. Ich schreibe dir gern eine Empfehlung.“
Karten verlangen Präzision. Wenige Worte müssen Dankbarkeit und gute Wünsche transportieren: „Deine Geduld während der Systemumstellung hat meine Nerven gerettet. Viel Freude bei all deinen zukünftigen Abenteuern!“
Auch der Kanal zählt. Eine Slack-Nachricht mit Emojis oder ein Teams-GIF passt besser zu Kolleg*innen, mit denen man so kommuniziert. Spiegel ihren Stil, dann wirkt die Nachricht authentisch.
In Gruppenkarten sammeln sich Unterschriften und Floskeln. Zwischen „Alles Gute – Petra“ und „Viel Erfolg! – Stefan aus der IT-Abteilung“ bleibt kaum Platz für echte Wertschätzung.
Schreib trotzdem etwas, das im Gedächtnis bleibt: „Danke, dass du mir 47 mal Pivot-Tabellen erklärt hast, ohne dabei zu lachen.“ Tiefere Gedanken kannst du später in einer eigenen Nachricht teilen.
Private Nachrichten erlauben Ehrlichkeit. Schreib ihnen direkt: „Ich wollte dir noch einmal persönlich sagen, wie viel mir dein Mentoring bedeutet hat. Als ich beim Peterson-Account festhing, hat dein Rat wirklich alles verändert.“
Als Vorgesetzte*r haben deine Worte besonderes Gewicht. Würdige Leistungen sichtbar: „Unter deiner Leitung ist unsere Kundenzufriedenheit um 23 % gestiegen. Jedes Team kann sich glücklich schätzen, dich zu gewinnen.“
Achte dabei auf Balance. Lobe Ergebnisse, nicht die Person im Vergleich zu anderen. „Dein Ansatz hat unser Reporting nachhaltig verändert“ funktioniert – „Du bist die beste Analystin, die ich je geführt habe“ dagegen sorgt schnell für ein unangenehmes Gefühl beim Nachfolger.
Und: Biete konkrete Unterstützung an. „Ich schreibe dir jederzeit gern eine Empfehlung auf LinkedIn“ oder „Du kannst mich gern als Referenz angeben“ wirkt hilfreicher als reine Nettigkeiten.
Büro-Drama hat in Abschiedsbotschaften nichts zu suchen. Sätze wie „Endlich kannst du dem ganzen Politik-Chaos entkommen“ oder „Wette, du bist froh, hier raus zu sein“ werfen kein gutes Licht auf dich, nicht auf die Person, die geht.
Interne Insider-Witze sind in Gruppenkarten meist fehl am Platz. Dein Verweis auf „den Kopierer-Vorfall von 2019“ sagt neuen Kolleg*innen rein gar nichts und wirkt eher irritierend.
Rate niemals nach Gründen. Vielleicht gehen sie wegen eines besseren Angebots, vielleicht aus persönlichen Gründen. Sätze wie „Endlich kannst du deine Träume verfolgen!“ können komplett unpassend sein.
Auch Vergleiche solltest du vermeiden. „Wir werden niemals jemanden wie dich finden“ klingt nett, setzt aber indirekt die Nachfolge unter Druck. Viel besser: „Dein Beitrag fürs Team war großartig und wird uns in Erinnerung bleiben.“
Gemischte Sträuße sind im beruflichen Umfeld am verbreitetsten – meist mit einer Hauptblume, die von passenden Nebenblüten unterstützt wird.
Wenn du unsicher bist, liegst du mit hochwertigen, luxuriösen Bouquets fast immer richtig. Achte auf Sträuße, in denen eine dieser Blumen die Hauptrolle spielt:
Gerbera strahlen mit ihren großen „Gänseblümchen“-Blüten pure Fröhlichkeit aus. Da sie komplett duftneutral sind, passen sie in jedes Büro. Rosa Gerbera stehen für kleine Feiermomente, orangefarbene geben Energie, ohne aufdringlich zu wirken. Mit der richtigen Pflege halten sie sich bis zu zwei Wochen.
Rosen sind aus gutem Grund Klassiker. Rosa Rosen drücken Wertschätzung auf professionelle Art aus, gelbe feiern Freundschaft, und korallfarbene liegen genau dazwischen. Ihr Duft ist dezent genug für gemeinsame Büroräume. Moderne Rosensorten bleiben zudem oft länger frisch als traditionelle.
Alstroemerien punkten mit Langlebigkeit und Mehrwert. Jeder Stiel trägt mehrere Blüten, die sich nach und nach öffnen und in der Vase bis zu zwei Wochen durchhalten. Sie sind duftneutral und damit ideal für Büros und empfindliche Nasen. Gemischte Farben wirken lebendig, während violette Töne etwas formeller und eleganter erscheinen.
Lilien ziehen mit ihren trichterförmigen Blüten alle Blicke auf sich. Weiße Lilien passen zu formellen Anlässen, rosafarbene zu etwas persönlicheren Beziehungen, und orangefarbene bringen kraftvolle Energie ins Spiel. Wichtig: Entferne die Staubgefäße mit Pollen, um Flecken auf Kleidung und Tischdecken zu vermeiden.
Nelken sind robust und vielseitig. Ihre gewellten Blütenblätter bringen Struktur in den Strauß, ihr Duft bleibt dezent und bürotauglich. Rosa Nelken stehen für Dankbarkeit, weiße für Respekt, und bunte Mischungen bringen Farbe auf jeden Schreibtisch.
Verschicke Blumen am besten früh in der letzten Arbeitswoche. So kann die Person sie länger genießen, und der Heimtransport ist nicht dein Problem. Und vergiss den Kartentext nicht: Die Botschaft bleibt oft länger im Gedächtnis als der Strauß selbst.
Bei virtuellen Abschieden fehlen Flurgespräche und spontane Umarmungen. Plane einen Video-Call, statt darauf zu hoffen, dass „schon jemand reinschaut“. 30 Minuten reichen völlig. Das ist persönlich, aber nicht endlos.
Gemeinsame Playlists oder Foto-Alben eignen sich super, wenn Teams verstreut arbeiten. Jeder steuert Erinnerungen oder Songs bei, und die verabschiedete Person behält alles dauerhaft.
Geschenke zählen auch aus der Ferne. Verschicke Blumen oder Genuss-Pakete an die private Adresse. Dieser kleine Türklingel-Überraschungs-Moment zeigt, dass Distanz keine Beziehungen löscht.
Geldfragen sind oft unangenehm. Nutzt lieber Sammel-Apps, bei denen die Beträge unsichtbar bleiben. Gib am besten direkt einen Rahmen vor: „Die meisten geben zwischen 5 und 10 €." Das erleichtert die Orientierung, ohne Druck aufzubauen.
Wählt Geschenke mit echtem Nutzen: ein Restaurant-Gutschein für das Lieblingslokal, gute Kopfhörer für den neuen Arbeitsweg oder ein Buch vom Lieblingsauthor*in, die oder der im Gespräch erwähnt wurde, sind deutlich besser als Gag-Geschenke, die nur im Regal verstauben.
Besorgt das Geschenk rechtzeitig. Wenig wirkt so lieblos wie ein Last-Minute-Gutschein, der am selben Morgen gekauft wurde.
Beginne mit dem Formulieren deiner Nachricht sofort, sobald die Kündigung bekannt ist, nicht erst während der Abschiedsfeier. Gute Worte brauchen Zeit und Gefühl.
Verschicke Karten oder Nachrichten in der vorletzten Arbeitswoche. In den letzten Tagen gehen oft Übergaben, Meetings und Exit-Interviews durcheinander. Persönliche Worte geraten schnell unter.
Und denk daran: Kontakt nach dem Austritt ist weiterhin möglich, wenn ihr eure Daten austauscht. Solche Nachrichten wirken oft ehrlicher und persönlicher, weil sie frei von Büro-Dynamiken entstehen.
Berufliche Netzwerke sind heute wichtiger denn je. Sende die LinkedIn-Anfrage solange ihr noch zusammenarbeitet. Nach dem Austritt sinken die Chancen auf eine Rückmeldung deutlich.
Melde dich nach drei Monaten erneut: „Wie läuft’s im neuen Job? Bist du gut angekommen?“ So zeigst du ehrliches Interesse. Neue Rollen können am Anfang einsam sein. Vertraute Stimmen helfen.
Jede Kollegin und jeder Kollege hat etwas beigetragen. Vielleicht waren sie die Person, die immer den Drucker wieder zum Laufen brachte. Vielleicht kannten sie alle Geburtstage auswendig. Oder sie haben die Meetings am Mittwochnachmittag erträglich gemacht. Sag ihnen, was dir wichtig war. Genau das bleibt hängen.
Ein paar persönliche Zeilen kosten nur fünf Minuten, wirken aber lange nach. Sätze wie „Danke, dass du mir die Excel-Shortcuts beigebracht hast“ oder „Viel Erfolg beim Marathon-Training“ zeigen, dass du mehr gesehen hast als nur Aufgaben und Deadlines.
Und wenn Worte allein nicht reichen: Blumen sagen oft das, was Karten nicht können. Ein farbenfroher Strauß auf dem Schreibtisch in ihrer letzten Woche sorgt für schöne Gespräche und einen liebevollen Abschluss.
Euroflorist-Blumen bleiben mindestens sieben Tage frisch. Perfekt für stilvolle Abschiede im Büro.
Written on November 18th 2025 by Karolin Jambor